– die 80/20-Hebel für starke Teams, weniger Engpässe und mehr Wachstum

Führung ist einer der meist unterschätzten Wachstumshebel im Mittelstand. Viele Unternehmer investieren viel Zeit in Strategie, Prozesse und Fachaufgaben – aber viel zu wenig in die Frage:
„Wie gut wird eigentlich geführt?“

In meinem Gespräch mit Leadership-Experte Ludger Dabrock wurde eines klar:
Führung ist kein „weiches Thema“. Führung entscheidet darüber, ob ein Unternehmen wächst oder stagniert, ob Teams funktionieren oder Konflikte eskalieren, und ob der Unternehmer selbst frei wird oder zum größten Engpass wird.

Hier sind die wichtigsten Erkenntnisse aus unserem Gespräch – komprimiert, praxisnah und mit klarem 80/20-Fokus.

1. Warum Führung der entscheidende Engpass ist

Unternehmen scheitern selten an fehlenden Ideen oder mangelnder Strategie.
Sie scheitern daran, dass diese Strategien nicht umgesetzt werden.

Und das hat fast immer denselben Grund:

„Jedes Unternehmen ist ein Spiegel seiner Führungspersönlichkeiten.“ – Stefan Merath

Führung ist das Nadelöhr.
Ohne Klarheit, echte Verantwortung und starke Führungskräfte bleibt jede Strategie Theorie.

2. Die drei Rollen im Unternehmen – und warum sie so oft verwechselt werden

Das vermutlich wichtigste Bild aus dem Gespräch ist das Dschungel-Modell:

Fachkraft

schlägt den Weg frei – operatives Doing, Aufgaben, Projekte.

Führungskraft / Manager

organisiert, strukturiert, sorgt für Klarheit und Zusammenarbeit.

Unternehmer

sitzt „über den Baumwipfeln“, gibt die Richtung vor, trifft strategische Entscheidungen.

Der große Fehler vieler Mittelständler:
Sie versuchen alles gleichzeitig zu sein – und sind am Ende keines davon wirklich.

Darum ist Rollenklärung einer der stärksten 80/20-Hebel für mehr Produktivität und weniger Chaos.

3. Selbstführung – die Voraussetzung für jede Mitarbeiterführung

Ein Satz von Ludger bringt es auf den Punkt:

„Es müssen immer zwei geführt werden: du selbst – und deine Mitarbeiter.“

Viele Führungskräfte scheitern nicht an Zahlen oder Fachlichkeit, sondern an sich selbst:

  • zu wenig Struktur

  • keine Prioritäten

  • permanente Erreichbarkeit

  • zu viele Meetings

  • zu wenig Fokus

  • fehlende Grenzen

Das ist kein Persönlichkeitsproblem – es ist ein Systemproblem.

Selbstführung bedeutet:

  • klare Zeitfenster

  • Routinen

  • klare Kommunikationsregeln

  • fokussierte Arbeitsblöcke

  • Erreichbarkeit gestalten statt ertragen

Wer sich selbst nicht führt, wird nie ein Team führen können.

4. Konflikte: der unsichtbare Kostenfresser

Kaum ein Thema ist so unterschätzt – und so teuer.

Konflikte:

  • entstehen selten spontan

  • ziehen sich oft über Monate oder Jahre

  • kosten Fokus, Energie und Motivation

  • blockieren Teams

  • steigern Krankheitsquoten

  • verhindern Veränderungen

Die gefährlichsten Konflikte sind jene, die niemand anspricht.

Je später ein Konflikt angegangen wird, desto teurer wird seine Lösung.

Führung heißt deshalb auch:
Konflikte erkennen, bewerten und frühzeitig klären – bevor sie eskalieren.

5. Warum „Positive Leadership“ echte wirtschaftliche Vorteile bringt

Viele Führungskräfte glauben, gute Führung sei „Kuschelkurs“.
Das Gegenteil ist der Fall.

Positive Leadership bedeutet:

  • Stärken stärken

  • Sinn und Orientierung geben

  • klare Ergebnisse definieren

  • Teamdynamik aktiv gestalten

  • Menschen befähigen – nicht verwalten

Das Ergebnis sind messbare Vorteile:

  • höhere Produktivität

  • weniger Fluktuation

  • geringere Fehlzeiten

  • stabilere Teams

  • bessere Kundenorientierung

Kurz:
Leadership lohnt sich – finanziell.

6. Teamleistung entsteht durch zwei Faktoren

Ludger formuliert es glasklar:

1. Teamzusammensetzung

Habe ich die richtigen Menschen am richtigen Platz?

2. Führung

Wie gut führe ich diese Menschen?

Wenn beides stimmt, entsteht ein High Performance Team.
Wenn eines davon fehlt, entsteht Chaos – egal wie gut die Strategie ist.

7. Strategie einfach gedacht: Big Picture → 3 Jahre → 1 Jahr → 90 Tage

Viele Unternehmer scheuen strategische Planung, weil sie an komplizierte Konzepte denken.

Dabei reicht ein einfaches Modell:

Big Picture (5 Jahre) – Wo soll das Unternehmen stehen?

3-Jahres-Bild – Welche Etappenziele sind entscheidend?

1-Jahres-Ziele – Was muss im nächsten Jahr passieren?

90-Tage-Plan – Die stärksten Hebel, sofort umsetzbar.

Der 80/20-Hebel ist klar:

Die ersten 90 Tage entscheiden über die Veränderung.

8. Fazit: Führung kann man lernen – und sie entscheidet alles

Viele Unternehmer glauben, Führung sei Talent oder Charakterfrage.

Tatsache ist:
Führung ist ein erlernbarer Beruf.

Wer versteht…

  • welche Rolle er hat,

  • wie Selbstführung funktioniert,

  • wie man Konflikte erkennt,

  • wie man Stärken nutzt,

  • wie man Sinn stiftet,

  • wie man die richtigen Menschen am richtigen Platz einsetzt,

…der wird in Führung bestehen – egal wie groß das Team ist.

Abschlusssatz von Ludger Dabrock

„Wenn alles blöd läuft und nichts funktioniert, dann bist du der Engpass – und musst an diesem Engpass arbeiten.“

Und genau das ist die gute Nachricht:
Der Engpass ist selten „das Team“ oder „die Umstände“ – sondern eine Stellschraube in der Führung.
Und diese Stellschraube kann jeder drehen.

Wo sind Ihre größten Potenziale? Lassen Sie uns sprechen!